Weihnachtsstollen 2014

Weihnachtsstollen 2014

Ja, es gibt die Tage,wo auch malein ITler auf die Idee kommt, sinn­vol­le­re Sachen zu machen als User ärgern oder Ser­ver streicheln. 😀

Heu­te zum Bei­spiel wer­den Weih­nachts­stol­len gebacken.

Für vier Stol­len neh­me man 2,5 kgMehl, 670 Gramm Sana, 450 Gramm Zucker, 350 Gramm Hefe, 0,5 Liter Milch, drei Eier, ein Kilo Rosi­nen, 400 Gramm Zitro­nat, 400 Gramm Man­deln, 1,5 Zitro­nen, drei Packun­gen Vanil­le­zu­cker, ein bissl Salz, Bit­ter­man­del, Rum nach Belie­ben und zum Schluss Puder­zu­cker und Butter.

1. Arbeits­schritt (am Abend davor)
Die­ser ist his­to­risch bedingt, nennt sich Rosi­nen lesen. Also diver­se Tüten Rosi­nen auf Stie­le, tro­cke­ne oder anders­wei­tig komi­sche Rosi­nen unter­su­chen, die guten ins Töpf­chen, die schlech­ten irgend­wo andershin.
Anschlie­ßend wer­den die guten Rosi­nen über Nacht in einem Rum­bad ersäuft. (Vor­her bit­te­kon­trol­lie­ren., ob der Rum noch gut ist.)

2. Arbeits­schritt (mor­gens)
Das Mehl wird in eine aus­rei­chend gro­ße Schüs­sel gege­ben und der Zucker in die zuvor gebil­de­te Mehl­kuh­le. Dann brö­selt man die Hefe in die ent­spre­chend vobe­rei­te­te Zuckerkuhle.

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Neben­bei erwärmt man die Milch.
Nun die ers­te Her­aus­for­de­rung: Unter Zuga­be von etwas Milch ver­sucht man die Hefe vom fes­ten Zustand über einen Zwi­schen­zu­stand ala Fens­ter­kit in den End­zu­stand Mat­sche­pam­pe zu brin­gen. Hat man den Zustand erreicht, müs­sen sämt­li­che Hefe­klümp­chen auf­ge­spürt wer­den, um sie zwi­schen den Fin­gern zu zerbröseln.
Ist das erle­digt, die ganz Pam­pe ne hal­be Stun­de ruhen lassen.

3. Arbeits­schritt oder die schlimms­ten 45 Minu­ten des Jahres
Nun ist Team­work ange­sagt, allei­ne kommt man da nicht weiter.
Es gilt, aus der Mat­sche­pam­pe und den rest­li­chen Zuta­ten einen Teig zu for­men, den man dazu über­zeu­gen kann, abends ein lecke­rer Stol­len zu sein.
Die Team­ar­beit sieht wie folgt aus: Der eine steckt bis über die Hand­ge­len­ke im Teig, freut sich, sel­bi­gen in eine brauch­ba­re Kon­sis­tenz bekom­men zu haben, da fällt dem ande­ren unter Garan­tie noch ne feh­len­de Zutat ein und die Kon­sis­tenz ist flö­ten. Als Paar­the­ra­pie also nicht unbe­dingt zu empfehlen. 😀
Aber der Rei­he nach: Die Mat­sche­pam­pe aus Schritt zwei wird durch Zuga­be von Sana, Eiern und Milch in ihrem Aus­se­hen und Kon­sis­tenz in die Rich­tung gebracht, die an Über­bleib­sel von dem Abend davor in Knei­pen­nä­he erin­nern. Wer also einen zart besai­te­ten Magen hat, der soll­te den Job des Zurei­chers wäh­len. 😀 Bei Zuga­be der Sana ist dar­auf zu ach­ten, die im Teig so klein zu krie­gen, dass kei­ne “Butter“flocken mehr zu erken­nen sind. Nach und nach wer­den die Sana, die Milch, die Eier, Zitro­nen, die natür­lich aus­ge­presst, und das Aro­ma zusam­men geknetet.
Hat der Teig so in etwa die Kon­sis­tenz eines nor­ma­len Hefe­teigs erreicht, kann man anfan­gen, die Man­deln (für Freaks nimmt man gan­ze Man­deln, für nor­ma­le Bür­ger die gehack­ten) hin­zu­zu­ge­ben, danach das Zitronat.
Ist das alles gleich­mä­ßig ver­teilt, wird Rum zum Teig dazu gege­ben. Über die Men­ge lässt sich her­vor­ra­gend dis­ku­tie­ren, jeder wie er es ger­ne mag. Bei zu viel Rum soll­te man dafür aber ent­we­der mehr Mehl zuge­ben oder ande­re Flüs­sig­kei­ten in der Men­ge redu­zie­ren, sonst wird der Teig nie was.
Zu guter letzt gibt man die Rosi­nen hin­zu. Aber die­ser Stel­le nur noch vor­sich­tig kne­ten, die Rosi­nen sol­len ja als sol­che auch im End­pro­dukt erkenn­bar sein.
Der Teig wird aus der Schüs­sel genom­men, ein biss­chen gekne­tet und dann in vier Tei­le geteilt werden.
Die­se dür­fen dann erst­mal ihren Rausch ausschlafen.
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4. Arbeits­schritt
Aus der Halb­ku­gel­form wer­den die Stol­len gebaut. Hier ist das Küchen­holz das Arbeits­mit­tel der Wahl.
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5. Arbeits­schritt
Je zwei Stol­len in den Back­ofen ver­frach­ten. Die Back­zeit ist unbestimmt.
Das liegt dar­an, dass wir frü­her die Rohstol­len zum Dorf­bä­cker gebracht haben, der sie dann im gro­ßen Ofen mit geba­cken hat. Ein Bäcker­meis­ter braucht kei­ne Back­zei­ten. Als die­ser die Bäcke­rei auf­gab, haben wir selbst geba­cken, dabei aber grund­sätz­lich ver­ges­sen die Zei­ten auf­zu­schrei­ben. Außer­dem wur­den mehr­fach die ack­öfen gewech­selt, so dass die Zei­ten jedes­mal aufs neue aus­ge­tes­tet wer­den mussten. 😀
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6. Arbeits­schritt
In Anleh­nung an eine bran­den­bur­ger Metal-Band läuft die­ser unter der Überschrift
Wir but­tern den Stol­len mit Butter! 😀
Zuerst befreit man die geba­cke­nen Stol­len von den schwar­zen Rosi­nen, die durch die Rin­de schau­en, ähn­lich auch das Zitro­nat oder die Mandeln.
Dann erhitzt man ca. ein hal­bes Stück But­ter soweit, dass sel­bi­ge flüs­sig ist.
Die­se war­me But­ter pin­selt man dann über den Stol­len und streut direkt im Anschluss dar­an Puder­zu­cker über den Stollen.
Das Ergeb­nis sieht wie folgt aus:
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7. Arbeits­schritt
Die Stol­len wer­den in Gefrier­beu­tel oder ähn­li­ches ver­packt, und ver­schwin­det dann für ca. zehn Tage zum Rei­fen in die Bodenkammer.
Bis dieStol­len wie­der raus­dür­fen, kann man sich um den rest­li­chen Rum kümmern.

2 Gedanken zu „Weihnachtsstollen 2014

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